Ultraschall (Sonographie)

Ultraschall (Sonographie)

Schnelle Diagnose ohne Strahlen

Was ist eine Ultraschalluntersuchung?

Ultraschall ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Sonographie. Es handelt sich um ein strahlenfreies bildgebendes Verfahren, mit dem man in Echtzeit verschiedene Körperregionen und Organe untersuchen kann.

Ultraschallwellen sind Schallwellen, deren Frequenz über der menschlichen Hörschwelle liegt. Die modernen Ultraschallgeräte bei Evidia verfügen über verschiedene Schallköpfe mit 3 bis 18 MHz. Damit können wir alle gängigen Ultraschalluntersuchungen des menschlichen Körpers durchführen.

Während der Untersuchung werden Ultraschallwellen über einen Schallkopf in den Körper eingestrahlt und im Gewebe auf unterschiedliche Weise reflektiert. Die zurückgesendeten Schallechos werden registriert und in ein Ultraschallbild übersetzt. Der Vorteil der Ultraschalldiagnostik besteht darin, dass bewegte Vorgänge im Körper ohne Strahlenbelastung und in Echtzeit dargestellt werden können.

Weitere Informationen zum Ultraschall

Je nachdem, auf welchen „Widerstand“ die Ultraschallwellen im Körper stoßen, werden sie unterschiedlich zurückgeworfen. Besonders gut können Ultraschallwellen Flüssigkeiten durchdringen. Diese Bereiche erscheinen auf dem Ultraschallbild schwarz. Weiße Stellen im Bild weisen auf Hindernisse hin: dabei kann es sich um Gase oder auch Knochen handeln, die für Schallwellen nicht durchgängig sind. Die Graustufen auf dem Ultraschallbild entsprechen der unterschiedlichen Schalldichte verschiedener Gewebestrukturen.

Vielseitiges Diagnoseinstrument

Durch Ultraschall lässt sich vor allem Weichgewebe gut untersuchen, das viel Wasser enthält. Das trifft etwa auf Bauchorgane wie Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse oder Nieren zu. Auch Schilddrüse, Herz, Harnblase, Gebärmutter, Eierstöcke, Prostata und die weibliche Brust können im Ultraschall gut dargestellt werden. Darüber hinaus eignet sich Ultraschall zur Untersuchung von Blutgefäßen, Muskulatur und Gelenken.

Auch für Kinder und Schwangere geeignet

Die Ultraschalldiagnostik wird in der modernen Medizin oft zur ersten Orientierung eingesetzt, wenn Beschwerden bestehen. Vielfach sind jedoch weitere ergänzende Untersuchungen nötig, da sich nicht alle Fragestellungen durch die Sonographie klären lassen. Auch bei starkem Übergewicht kann die Aussagekraft eingeschränkt sein. Besondere Bedeutung hat die Ultraschalldiagnostik als sehr schonendes Verfahren ohne Strahlenbelastung bei Untersuchungen von Kindern.

Ablauf einer Ultraschalluntersuchung

Normalerweise ist vor einer Sonographie keine besondere Vorbereitung nötig. Falls eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes geplant ist, sollten Sie am Tag vor der Untersuchung blähende Speisen vermeiden, da Luft im Darm die Beurteilung erheblich erschwert. Bitte erscheinen Sie nüchtern zur Untersuchung. Es ist nicht notwendig, die Blase zu entleeren. Für spezielle Fragestellungen ist es sogar vorteilhaft, wenn die Harnblase gefüllt ist. Sprechen Sie sich dazu bitte mit dem radiologischen Personal ab.

Zunächst gibt der Arzt oder die Ärztin Ultraschallgel auf den Schallkopf, sodass ein gleichmäßiger Kontakt zwischen Schallkopf und Körperoberfläche hergestellt wird. Das Ultraschallgel kann sich auf der Haut kühl anfühlen. Während der Untersuchung wird der Schallkopf auf der Haut etwas hin- und herbewegt. Dabei werden hochfrequente Schallwellen in den Körper eingestrahlt und vom Gewebe reflektiert. Zu spüren oder zu hören ist das nicht. Die zurückgeworfenen Schallechos werden durch den Schallkopf, der zugleich als Empfänger dient, registriert und in Bilder übersetzt. Diese werden direkt am Bildschirm beurteilt und in einem modernen Bildspeichersystem abgespeichert.

Nach der Untersuchung erhalten Sie ein Tuch, um das Ultraschallgel abzuwischen. Sollte es mit Ihrer Kleidung in Berührung gekommen sein, müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die heutzutage üblichen Gele sind sehr wasserhaltig und hinterlassen in der Regel keine bleibenden Flecken auf der Kleidung. Besondere Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Ernährung, Autofahren oder Ähnlichem gibt es für die Zeit nach dem Ultraschall nicht.

Spezielle Ultraschallverfahren

Manche Körperregionen sind für eine Ultraschalluntersuchung von außen schlecht zugänglich. Bei einer Endosonographie wird der Schallkopf mithilfe einer Sonde oder eines Endoskops in den Körper eingeführt, um näher an das zu untersuchende Organ zu gelangen. Man spricht daher auch von endoskopischem Ultraschall.

Die Endosonographie wird u. a. zu Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Mithilfe einer über Mund und Speiseröhre eingeführten biegsamen Sonde lassen sich Speiseröhre, Magen und Bauchspeicheldrüse betrachten. Für spezielle Fragestellungen wird manchmal auch das Herz endoskopisch über die Speiseröhre untersucht. Über eine durch den After einführte Sonde ist eine Untersuchung des Enddarms oder auch der männlichen Prostata möglich.

Gegebenenfalls kann während einer Endosonographie zugleich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden.

Mit modernen Ultraschallgeräten ist es heute möglich, nicht nur einzelne Bildebenen darzustellen, sondern ein komplettes Bildvolumen abzuspeichern und daraus dreidimensionale Bilder zu errechnen. Auch eine exakte Vermessung von Strukturen ist so möglich.

Häufig wird 3D-Ultraschall in der Schwangerschaft im Rahmen der Pränataldiagnostik angewendet, um die normale altersgerechte Entwicklung des Kindes zu prüfen. Es lassen sich auch sehr lebensechte Darstellungen des ungeborenen Kindes generieren. Die neue Strahlenschutzverordnung erlaubt Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft jedoch nur zu medizinischen Zwecken.

Auch 3D-Aufnahmen des Herzens sind mittlerweile möglich, um das Herz exakt zu vermessen und Strukturen wie die Herzklappen räumlich darstellbar zu machen.

Die Dopplersonographie ist ein spezielles Ultraschall-Verfahren und ermöglicht es, die Geschwindigkeit des Blutstroms in Blutgefäßen oder im Herzen zu messen. Die Methode beruht auf dem sogenannten Doppler-Effekt: die sich bewegenden Blutkörperchen im Blut werfen Schallwellen zurück. Je nachdem, ob das Blut auf den Schallempfänger zufließt oder von ihm weg, werden die Abstände der Wellenberge der Schallwellen kürzer oder länger. So lassen sich die Flussrichtung und die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes rechnerisch ermitteln. Sichtbar gemacht werden diese Eigenschaften oft durch unterschiedliche Farben.

In der Praxis wird die Dopplersonographie gerne mit einer „herkömmlichen“ Sonographie kombiniert. Das ermöglicht eine gleichzeitige bildgebende Darstellung der Gefäße und eine Beurteilung der Blutflussgeschwindigkeit. Diese Kombination nennt man Duplexsonographie.

Die Duplexsonographie wird in den Evidia Praxen u. a. zur Untersuchung von Blutgefäßen eingesetzt. Wir können hierbei zugleich die Gefäßanatomie sowie die Richtung und Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ermitteln. Auch die Gefäßwanddicke und eventuelle Veränderungen wie Ablagerungen (Plaques) und dadurch bedingte Engstellen werden beurteilt und dokumentiert. Auf diese Weise lassen sich mögliche Durchblutungsstörungen nachweisen, um rechtzeitig die erforderlichen Behandlungen einzuleiten. Auch bei Verdacht auf eine Venenthrombose (Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel) kommt die Duplexsonographie häufig zum Einsatz.

Im Rahmen der Echokardiographie (Herz-Ultraschall) können wir mittels Duplexsonographie erkennen, wie die Blutfluss- und Druckverhältnisse in Ihrem Herzen sind und ob beispielsweise Herzklappenfehler vorliegen.

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Häufige Fragen zur Sonographie

Die klassische Sonographie bietet keinerlei Risiken. Die Schallwellen sind für Sie nicht zu spüren und verursachen keine Verletzungen. Da es sich auch nicht um Strahlen handelt, wie zum Beispiel beim Röntgen oder der Computertomographie, kann sie auch gut bei Schwangeren und Kindern durchgeführt werden.

Ultraschall wird in der Medizin sowohl zur Diagnostik als auch zur Live-Kontrolle technisch schwieriger Eingriffe oder zur Verlaufsbeobachtung von Krankheiten eingesetzt. Häufige Anwendungsgebiete sind unter anderem:

  • Untersuchung der Bauchorgane (Abdomen-Sonographie), zum Beispiel zur Beurteilung der Leber, der Milz und der Nieren
  • Sonographie der Schilddrüse
  • Ultraschall des Herzens (Echokardiographie)
  • Untersuchung und Blutflussbeobachtung an Gefäßen, zum Beispiel den Halsschlagadern oder den Beinvenen
  • Sonographie der weiblichen Brust (Mamma-Sonographie)
  • gynäkologischer Ultraschall, zum Beispiel zur Beurteilung der Gebärmutter, der Eierstöcke und während der Schwangerschaft
  • Ultraschall der Gelenke, zum Beispiel des Hüftgelenks
  • Feststellung und Verlaufsbeobachtung von Blutungen in Körperhöhlen nach Unfällen

Ultraschalluntersuchungen werden in der Schwangerschaft seit vielen Jahrzehnten eingesetzt. Bei fachgerechter Durchführung gibt es keinerlei Hinweise auf mögliche Gefahren oder Risiken. Sprechen Sie sich dazu bitte trotzdem vorher mit dem radiologischen Personal ab. Die Untersuchung sollte nur zu diagnostischen Zwecken durch geschultes ärztliches Personal erfolgen.