Blutdruckdifferenz links größer als rechts (links 174/92, rechts 129/76), im Seitenvergleich kleinere rechte Hand. Radialispuls rechts positiv. Frage nach Subclavian Steal.
Zum Vergleich liegen Duplexsonographien der Gefäße vom 05.12.2014, eine MR-Angio der Karotiden vom 22.11.2014 und eine MR-Angio der Becken-Beingefäße vom 19.05. 2010 sowie eine DSA der Becken-Beingefäße vom 19.06.2007 vor.
Ausführliche Aufklärung und schriftliche Einwilligung. Anlage eines venösen Zugangs.Nach Lokalanästhesie und chirurgischer Hautdesinfektion transfemorales Vorgehen von rechts inguinal. Einbringen einer gleitbeschichteten Führungssonde. Über diese wird in Seldinger-Technik ein 4 French Omniflush-Katheter eingebracht und in die Pars ascendens der Aorta thoracica vorgeschoben.
Anschließend erfolgen Aortenübersichtsangiographien in verschiedenen Angulationen mit maschinellen Kontrastmitteldruckinjektionen. Hierbei zeigt sich analog zur Kernspintomographie vom 22.11.2014 eine kurzstreckige hochgradige Stenosierung abgangsnah im Truncus brachiocephalicus, plaqueassoziiert. Weitere arteriosklerotische Plaques am Abgang der Arteria subclavia dextra, ebenfalls mit kurzstreckiger, hochgradiger Stenosierung. Geringe, plaqueassoziierte Abgangsstenose der Arteria carotis communis links ohne hämodynamische Relevanz. Im Seitenvergleich deutlich verzögerte Kontrastierung der Karotiden rechts. Ebenfalls verzögerte Kontrastierung der rechten Arteria vertebralis, diese wird von links via Arteria basilaris retrograd kontrastiert. Bild eines Subklavian-Steal mit Kontrastierung der rechten Arteria subclavia via retrograd kontrastierter Arteria vertebralis von links. Lediglich flaue Kontrastierung der Arteria carotis interna und externa rechts.
Einbringen einer kurzen 4 French Terumoschleuse (mit 5000 E Heparin geblockt) rechts inguinal und Katheterwechsel auf einen 4-French Sidewinder 2 Gleit-Katheter. Hiermit selektive Sondierung des Truncus brachiocephalicus und selektive DSA. Hierbei bestätigt sich die plaqueassoziierte hochgradige Stenose im proximalen Truncus brachiocephalicus sowie die plaqueassoziierte Abgangsstenose der Arteria subclavia dextra. Sondierung von Truncus brachiocephalicus und Arteria subclavia dextra und Einbringen einer steifen Rosen- Führungssonde in die Arteria axillaris rechts.
Nach Schleusenwechsel auf eine kurze 8 French Terumoschleuse, Einbringen einer 90 cm langen 6-French Destination Führungsschleuse in den Aortenbogen (hieran wird eine Druckinfusion mit physiologischer Kochsalzlösung und 5000 IE Heparin angeschlossen). Es erfolgt zunächst eine Stent-PTA der Abgangsstenose der Arteria subclavia dextra mit 8/17 Express-Stent mit vollständiger Plaque-Abschirmung und gutem hämodynamischem und morphologischem Ergebnis. Anschließend Stent-PTA am Abgang des Truncus brachiocephalicus ebenfalls mittels 8/17 Express-Stent.
Einbringen eines Pigtail-Katheters in die Aorta ascendens und unselektive Übersichtsangiographie der Aorta sowie der supraaortalen Gefäße. Hierbei zeigt sich nach Stent-Implantation eine seitengleiche Kontrastierung der Arteria carotis communis und Subklavia beidseits. Taillierung der distalen Arteria carotis communis der rechten Seite mit mäßiger Stenosierung. Zeitgleiche Kontrastierung der Arteria iliaca interna und externa sowie der Arteria vertebralis beidseits.
Selektive Sondierung des Truncus brachiocephalicus mittels vertebral Gleit-Katheter und selektive DSA rechts. Hierbei gutes hämodynamisches und morphologisches Ergebnis nach Stent-Implantation. Arteriosklerotische Plaques an der Karotisbifurkation mit geringer Taillierung am Abgang der Arteria carotis interna ohne relevante Stenosierung.
Abschließend erfolgt eine Darstellung der rechten Leiste. Hierbei zeigt sich eine Erweiterung der Femoralisgabelregion bei Zustand nach Patchplastik. Die Punktion erfolgte in der Arteria femoris communis rechts.
Nach Beendigung der Untersuchung Katheter-Rückzug, Schleusenzug, Punktionsverschlusstechnik mittels 8 French Angio-Seal. Zusätzlich manuelle Kompression bis zur Bluttrockenheit, steriler Pflasterverband, Druckverband.
Nach erneuter Kontrolle auf manifeste Bluttrockenheit wird der Patient am Abend des selben Tages mit der Auflage, sich zu schonen entlassen.
Am Nachmittag des selben Tages erfolgte eine gefäßchirurgische Visite.
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