Ein 47-jähriger Patient mit bekannter Lungentuberkulose (Erstdiagnose 04/2020, bakteriologisch gesichert) leidet unter neu aufgetretenen lumbosakralen Schmerzen. Seit Juni 2020 ist die mikroskopische Untersuchung des Sputums negativ. Es soll eine ossäre Beteiligung der TBC ausgeschlossen werden.
In der angefertigten CT des Thorax und Abdomens zeigen sich zwei große Lungenherde mit teils diffusen Verkalkungen und kleinen Kavernenbildungen im apikalen Ober- und Unterlappen links (Bild 1 und 2). Da es sich um eine ausgeheilte Infektion zu handeln scheint, kann man hier von einem Simon-Spitzenherd sprechen.
In der sagittalen Rekonstruktion im Knochenfenster (Bild 3) zeigt sich eine Osteopenie mit degenerativen Veränderungen im Altersmaß und teils mehrsklerosierten Irregularitäten der Grund- und Deckplatten der unteren BWS und des thorakolumbalen Übergangs. Kein Nachweis von suspekten osteolytischen oder entzündlichen ossären Prozessen im Rahmen einer ossären Manifestation der Lungentuberkulose.
Die Lungentuberkulose wird durch das Mykobakterium tuberculosis ausgelöst und ist eine akute oder chronische Infektionskrankheit. Der Nachweis gelingt direkt aus sämtlichen Körpersekreten mittels Ziehl-Neelsen Färbung.
Der Verlauf kann in unterschiedliche Stadien eingeteilt werden:
- Primärtuberkulose: Erstinfektion eines Organismus per inhalationem als Tröpfcheninfektion.
- latente Tuberkuloseinfektion: Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung des Erregers, jedoch Persistenz im Organismus
- postprimäre Tuberkulose: reaktivierte Tuberkulose nach einer beriets stattgehabten Infektion und Reaktivierung aus einem Primärkomplex.
Stichworte: Lungentuberkulose, Mykobakterium tuberculosis, Ziehl-Neelsen Färbung, Simon-Spitzenherd, TBC, tuberkulöse Spondylodiszitis, Primärkomplex
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