Bei einem 68-jährigen Patienten ist im Ganzkörper-MRT eine Hufeisenniere als Zufallsbefund festgestellt worden. Die Nieren zeigen eine Verschmelzung des Parenchyms im Bereich des Unterpols beidseits (Bild 1 und 2), eine sogenannte Parenchymbrücke. Es kommt zur namengebenden Form eines Hufeisens. Dies ist eine angeborene Fehlbildung im Sinne einer anatomischen Variante. Die Fehlbildung hat keinerlei Auswirkung auf die Nierenfunktion. In unserem Beispiel sieht man auch deutlich die veränderte Achslage der Nieren und somit ein gering nach ventral und kranial gerichtetes Nierenbeckenkelchsystem (Bild 3). Diese veränderte Lage prädisponiert zu Harntransportstörungen und kann eine Nephrolithiasis oder Pyelonephritis zur Folge haben.
In unserem Beispiel war der Patient frei von Symptomen, es handelte sich um einen reinen Zufallsbefund.
Die Häufigkeit einer Hufeisenniere liegt bei 1:400-1:800. Bei Patienten mit Turner-Syndrom findet sie sich etwa in 15 %. Ferner besteht eine Assoziation mit der Trisomie 18, seltener auch mit dem Williams-Beuren-Syndrom oder dem Eastman-Bixler-Syndrom (Quelle: Wikipedia).
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