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Hirnmetastasen
Fallinformationen

Ein 63-jähriger Patient berichtet seit ca. 2 Wochen über ungerichteten Schwindel beim Laufen. Anamnestisch besteht ein Z.n. HWS-OP im Segment C5/6 im Jahr 2010. 

Zur Ursachenabklärung der o.g. Symptomatik wurde eine MRT des Schädels mit intravenöser Kontrastmittelgabe akquiriert. In den Bildern zeigen sich mehrere dringend metastasensuspekte intrakranielle Raumforderungen, sowohl supra- als auch infratentoriell, mit einem deutlichen perifokalen Ödemsaum (ex. Bild 1). Die Raumforderungen zeigen ein randständig betontes Enhancement (Bild 2) mit zentral nekrotischen Anteilen. Durch das begleitende Perifokalödem der Läsionen werden der rechte Seitenventrikel, der dritte und vierte Ventrikel sowie die Sulci links frontal eingeengt (Bild 3). Bisher bestehen keine Zeichen einer Liquorzirkulationsstörung. 

 

Der primäre Tumor ist in diesem Fall nicht bekannt und es bedarf der umgehenden weiteren Abklärung und Suche nach dem Primarius. In 10-20% der Fälle ist der Primärtumor nicht bekannt, wie in unserem Fallbeispiel. Folgende Tumorentitäten bilden im Verlauf oft Hirnmetastasen aus:

1. Bronchialkarzinom

2. Mammakarzinom

3. malignes Melanom

4. Nierenzellkarzinom

 

​Stichworte: Hirnmetastasen, Perifokalödem, Primarius, perifokales Ödem, unbekannter Primärtumor 

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