78-jähriger Patient mit klinischem Verdacht auf einen Ileus und vorangegangenen Oberbauchschmerzen.
Die abdominale CT bestätigt den bereits klinisch geäusserten Verdacht auf einen Gallensteinileus. Es besteht ein mechanischer Dünndarmileus durch den obstruierenden grossen Gallenstein prävalvulär an der Bauhin`schen Klappe sowie eine Aerobilie. Die Aerobilie kann sowohl durch die bereits durchgeführten ERCP mit Stentanlage als auch durch die Gallensteinpermeation bedingt sein.
Unter einem Gallensteinileus versteht man einen mechanischen Ileus, der durch die Gallensteinobstruktion des Darmlumens bedingt ist. Prädilektionspunkte für Darmobstruktion sind physiologische Engstellen wie das Treitz`sche Band oder die ileocoecale Klappe aber auch durch peritoneale Briden präformierte Darmstenosen. Der Gallenstein kann entweder auf natürlichem Wege durch das biliäre Gangsystem in das Darmlumen gelangen oder durch fistulöse Permeation in benachbarte Hohlorgane, am häufigsten ist die cholezystoduodenale Permeation; seltener sind der cholezystokolische, cholezystogastrische, choledochoduodenale oder choledochokolische Weg. Klassisch ist die sogenannte Rigler-Trias, die aus einem Ileus, Aerobilie und ektopem Gallenstein in bildgebenden Verfahren besteht.
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