Eine 65-jährige Patientin mit bekanntem zentralen kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) stellt sich mit Symptomen einer manifesten oberen Einflussstauung vor. Wenige Tage zuvor erhielt die Patientin eine Port-Anlage links epipektoral zwecks Chemoimmuntherapie. In der CT-Angiographie des Thorax zeigt sich eine deutliche Kompression der Vena cava superior durch die große, links zentrale Tumormanifestation (Bild 1 und 2). Therapeutisch erfolgte die Planung einer Stenteinlage in die V. cava superior (VCS) unter Schonung des Portkatheters.
Der Eingriff erfolgte radiologisch interventionell unter Durchleuchtung mittels Punktion und Einlage eines 10F-Schleusensystems in die Leistenvene. Über die Schleuse wurde der Führungsdraht kopfwärts im venösen Gefäßsystem bis in die VCS geschoben, die hochgradige Engstelle der VCS konnte dabei problemlos passiert werden (Bild 3). Die Spitze des Portkatheters reicht knapp in die obere VCS und wurde mit Hilfe des Drahtes und eines Pigtail-Katheters nach kranial in die V. brachiocephalica umgeschlagen, die kontrastmittelgestützte Kontrolle zeigt die erfolgreiche Umpositionierung (Bild 4). Im Anschluss konnte die Stenose der VCS mit einem Ballonkatheter vordilatiert werden (Bild 5) und durch die Einbringung eines Stents konnte eine ausreichende Rekanalisierung erreicht werden. Die kontrastmittelgestützten Kontrollserien zeigen die erfolgreiche Einbringung des Stents mit einem gut kontrastierten, wiederhergestellten Gefäßlumen (Bild 6). Im letzten Schritt wurde der Portkatheter mit Hilfe einer Schlinge wieder in seine ursprüngliche Position gebracht (Bild 7). In der Abschlusskontrolle mit Kontrastmittelgabe über den Port zeigt sich eine regelrechte Lage des Portkatheters sowie ein wiederhergestelltes Gefäßlumen (Bild 8).
Stichworte: obere Einflussstauung, Vena Cava superior Syndrom, interventionelle Radiologie, Angiographie, Pigtail-Katheter, DSA, 10F Schleuse, kleinzelliges Lungenkarziom, SCLC
- Kategorien