MR-Mammographie

MR-Mammographie

Feindiagnostik bei Brustkrebs

Was ist eine MR-Mammographie?

Eine MR-Mammographie ist eine Untersuchung der Brust mittels Kernspintomographen (auch MRT genannt). Bei der MR-Mammographie (oder Mamma-MRT) können bereits kleine Karzinome und Tumorvorstufen nachgewiesen werden. 

Die Untersuchung erfolgt in einer Röhre, die ein starkes Magnetfeld erzeugt. Hier wird wie bei der Ultraschalluntersuchung keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Während der Untersuchung wird ein Kontrastmittel in die Armvene gespritzt. Das Kontrastmittel dient dazu, eventuell vorhandene Tumore gegenüber dem normalen Brustdrüsengewebe durch deren vermehrte Durchblutung abgrenzen zu können.

Weitere Informationen zur MR-Mammographie

Die Kernspintomographie (MRT) der Brust ist ein sehr genaues Verfahren. Die Sensitivität liegt bei deutlich über 90 Prozent. Mithilfe der MR-Mammographie (oder Mamma-MRT) können kleine Karzinome und Tumorvorstufen nachgewiesen werden. Durch die hohe Empfindlichkeit der Methode benötigen Ärzt:innen jedoch sehr viel Erfahrung, damit gutartige Befunde nicht als bösartig eingestuft werden.

Der richtige Zeitpunkt für die MR-Mammographie

Der optimale Untersuchungszeitpunkt liegt bei Frauen vor der Menopause in der zweiten Woche nach Beginn der Periode (7. bis 14. Zyklustag). Denn wenn das Drüsengewebe in der zweiten Zyklushälfte vermehrt durchblutet ist, kann die Erkennbarkeit bösartiger Befunde deutlich verschlechtert sein. Daher ist die Wahl des richtigen Untersuchungszeitpunktes sehr wichtig. Auch bei einer postmenopausalen Hormonersatztherapie reichert das hormonell stimulierte Drüsengewebe oft vermehrt Kontrastmittel an. Deshalb ist üblicherweise vor der Mamma-MRT ein Absetzen der Hormontherapie erforderlich.

MR-Mammographie als schonendes Diagnoseverfahren

Anders als die konventionelle Mammographie kommt die MR-Mammographie ganz ohne Röntgenstrahlung aus. Gerade für Frauen, die aufgrund eines genetisch bedingt erhöhten Brustkrebsrisikos schon in jungen Jahren Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen möchten, ist das ein großer Vorteil. Darüber hinaus müssen die Brüste bei der Mamma-MRT im Gegensatz zur herkömmlichen Mammographie nur leicht komprimiert werden, was die Untersuchung für Frauen deutlich angenehmer macht.

Ablauf einer MR-Mammographie

Wenn Sie unter Beklemmungsgefühlen leiden, teilen Sie uns dies bitte während der Terminvergabe mit. Wir möchten uns frühzeitig auf Ihre Bedürfnisse einstellen. Sprechen Sie sich bitte auch mit uns ab, falls Sie eine Hormonspirale tragen oder mit Hormonersatzpräparaten behandelt werden. Normalerweise ist vor der Untersuchung ein Absetzen der Hormontherapie erforderlich. 

Bevor Sie sich in unseren MRT-Geräten untersuchen lassen, fordern wir Sie auf, alle metallischen Gegenstände abzulegen und in der Umkleidekabine aufzubewahren. Dies schließt Uhren, Schmuck, Ihr Mobiltelefon sowie EC-Karten mit ein, da das starke Magnetfeld zu Beschädigungen oder sogar zu Verletzungen führen kann. 

Informieren Sie uns bitte vor der Untersuchung, ob Sie Metallteile (Zahnprothesen, etc.) im Körper tragen. Sollten Sie unter einer Nierenerkrankung leiden oder bekannte Kontrastmittelallergie haben, müssen Sie uns darüber im Vorfeld informieren, damit wir prüfen können, ob eine Kontrastmittelgabe in Ihrem Fall möglich ist.

Bei der MRT-Mammographie wird die Patientin in einem Magnetfeld innerhalb einer Röhre untersucht. Die Untersuchung erfolgt in Bauchlage, wobei die Brust in einer speziellen Untersuchungsspule gelagert und hierbei leicht komprimiert wird. Dies ist notwendig, um Bildstörungen durch Bewegungen der Brust zu vermeiden und eine optimale Bildqualität zu erreichen. Der Druck auf die Brust ist sehr viel schwächer als bei der Mammographie. Die Untersuchung dauert ca. 20 Minuten.

Unter Umständen empfinden einige Patientinnen die lauten Klopfgeräusche des Gerätes als unangenehm laut. Sie entstehen, wenn der Kernspintomograph seine Magnetfelder an- und abschaltet. 

Zu Beginn der Untersuchung werden Bilder ohne Kontrastmittel und später nach Kontrastmittel aufgenommen. Die Bilder vor und nach Kontrastmittelgabe werden verglichen, um eine verdächtige Kontrastmittelaufnahme als Tumorhinweis zu erkennen. 

Bewegungen während der Untersuchung führen zu einem schlechteren Untersuchungsergebnis. Daher bitten wir Sie, sich möglichst wenig zu bewegen, sobald die Untersuchung begonnen hat.

Bitte beachten Sie, dass Sie im Falle einer Gabe eines Beruhigungsmittels für den Rest des Tages kein motorisiertes Fahrzeug steuern dürfen. Auch möchten wir Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bitten, sich von einer Begleitperson nach Hause bringen zu lassen. 

Das Kontrastmittel, welches Ihnen vor der Untersuchung unter Umständen gegeben wurde, ist nicht radioaktiv und wird im Allgemeinen gut vertragen. Innerhalb weniger Stunden wird das Mittel mit dem Urin vollständig aus dem Körper ausgeschieden. Wir empfehlen Ihnen ausreichend zu trinken.

MRT mit Implantaten

Metallteile am oder im Körper könnten durch das starke Magnetfeld bei der Mamma-MRT mobilisiert oder erhitzt werden. Da viele Implantate metallische Teile enthalten, ist es für uns vor der Untersuchung wichtig zu wissen, ob Sie ein Implantat haben. Dabei interessieren uns alle Implantate: egal ob Knieprothese, Stent am Herzen oder im Bein, Innenohrimplantat oder Schmerzstimulator; bitte informieren Sie uns schon bei der Terminvergabe über das Implantat, damit wir das für Sie beste Prozedere absprechen können.

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Gründe für eine MR-Mammographie

Die MR-Mammographie wird nicht standardmäßig zur Brustkrebsfrüherkennung eingesetzt, bietet aber in Spezialfällen Vorteile. So kann sie für Frauen mit einem genetisch bedingt erhöhten Brustkrebsrisiko (z. B. Trägerinnen des BRCA-Gens) sinnvoll sein, die schon in jungen Jahren Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Da die MR-Mammographie mit starken Magnetfeldern und nicht mit Röntgenstrahlung arbeitet, bringt die Methode keine Strahlenbelastung mit sich. Bösartige Veränderungen lassen sich dennoch mit großer Sicherheit auffinden, da das Brustgewebe Schicht für Schicht untersucht wird und die Aufnahmen somit nicht durch Überlagerungseffekte beeinträchtigt werden.

In manchen Fällen setzt man die Mamma-MRT auch ergänzend ein – beispielsweise bei Frauen mit sehr dichtem Brustdrüsengewebe, das sich per Röntgen-Mammographie nur eingeschränkt beurteilen lässt. Die MR-Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung ist keine Kassenleistung.

Bei Brustkrebspatientinnen dient die MR-Mammographie oft zur Bestimmung der Befundausdehnung eines gesicherten Mammakarzinoms, aber auch zum Ausschluss einer Multizentrizität oder Multifokalität. Das heißt, man möchte wissen, ob neben einem bekannten Tumorbefund noch weitere bösartige Prozesse an anderen Stellen der Brust vorhanden sind, oder auch auf der Gegenseite bei einem bereits bekannten Tumor, z. B. bei invasiv-lobulären Karzinomen. Sinnvoll ist sie desweiteren zur Therapiekontrolle bei Patientinnen, die vor einer Operation mit einer Chemotherapie behandelt werden. Nach brusterhaltenden Operationen ermöglicht es die MR-Mammographie, zwischen Narbengewebe und Tumorgewebe zu unterscheiden.

Brustimplantate (etwa Silikonkissen) können bei der herkömmlichen Röntgen-Mammographie zu Verschattungen führen. Die MR-Mammographie gibt oft besser darüber Aufschluss, wie das Gewebe „hinter dem Implantat“ beschaffen ist. Deshalb wird sie beispielsweise bei Brustkrebspatientinnen nach einer Brustrekonstruktion in der Nachsorge eingesetzt, um ein erneutes Tumorwachstum auszuschließen. Bei Frauen mit kosmetischen Brustimplantaten kann die MR-Mammographie eingesetzt werden, um den korrekten Sitz und die Unversehrtheit der Implantate zu untersuchen, oder um mögliche Komplikationen wie eine sogenannte Kapselfibrose abzuklären.

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Häufige Fragen zur MR-Mammographie

Normale MRT-Kontrastmittel, die intravenös verabreicht werden, gehen in weniger als 0,01 Prozent der Fälle in die Muttermilch über. Nur ein Bruchteil davon wird vom Säugling aufgenommen, sodass diese Menge verschwindend gering ist. Eine Stillpause ist nicht zwingend notwendig, wird allerdings mitunter empfohlen, da es natürlich keine kontrollierten Studiendaten dazu gibt. Sollten Sie unsicher sein, können Mütter das Stillen für ca. 12 bis 24 Stunden nach der Kontrastmittelgabe aussetzen. Um Problemen beim Stillen vorzubeugen empfiehlt es sich, die Milch in diesem Zeitraum regelmäßig abzupumpen (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz).

Die Kostenübernahme durch Ihre gesetzliche Krankenkasse erfolgt nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ob diese in Ihrem speziellen Fall erfüllt sind, bespricht unser Personal vorab bei der Terminvergabe mit Ihnen, damit am vereinbarten Untersuchungstag alles reibungslos abläuft. Sollten die Kosten der Untersuchung nicht von ihrer gesetzlichen Krankenkasse getragen werden, informieren wir Sie natürlich auch über die Möglichkeit der IGeL-Leistung. Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten der Untersuchung.

Die Ausrichtung der kleinen Protonenmagnete ist normalerweise rein zufällig. In einem starken externen Magnetfeld richten sie sich aus – genau wie kleine Kompassnadeln. Ist ein Mensch dem Magnetfeld eines MRT ausgesetzt, reagieren die Protonen seiner Körperatome genauso. Wenn sie sich geradlinig ausgerichtet haben, strahlen durch das MRT-Gerät elektrische Hochfrequenzwellen ein. Die Protonen werden von ihrer Position im künstlich erzeugten großen Magnetfeld bei der Kernspintomographie abgelenkt. Nach Abschalten der Hochfrequenzwellen bewegen sich die Protonen in die vom Magnetfeld erzwungene Position zurück. Je nach Gewebetyp geschieht diese Bewegung unterschiedlich schnell. Die Protonen senden dabei Signale, aus denen ein Computer bei der Kernspintomographie ein Bild berechnen kann. Schicht für Schicht wird dieser Vorgang wiederholt. Am Ende steht eine Bildfolge des untersuchten Körperbereichs.

Der Atomkern eines Wasserstoffatoms besteht aus genau einem Proton. Bei der Bilderstellung im MRT werden daher nur die Wasserstoffatome des Körpers berücksichtigt. Je mehr Wasserstoffkerne es gibt, umso besser werden die MRT-Schnittbilder. Das trifft vor allem auf Weichteile zu. Innere Organe, die Knorpel, die Sehnen, das Bindegewebe, die Muskulatur und auch das Gehirn lassen sich mit der MRT gut darstellen. Die Krebsdiagnostik nutzt ebenfalls die Kernspintomographie.

In der Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, stellen die Untersuchungsbilder die Struktur und Funktion des Gewebes und der Organe dar. Die MRT arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Die Bildinformation aus dem menschlichen Körper wird durch Hochfrequenz-Anregung von Wasserstoffatomen in einem starken äußeren Magnetfeld erzeugt.