Mammographie-Screening

Mammographie-Screening

Brustkrebs-Früherkennung für Frauen ab 50

Was ist das Mammographie-Screening-Programm?

Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa 10 Prozent aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Eine frühe Erkennung hilft aber, Leben zu retten und brusterhaltende Maßnahmen zu ermöglichen. Daher wurde deutschlandweit ein Programm zur Früherkennung durch Mammographie-Screening eingeführt.

Eine Besonderheit des Mammographie-Screenings sind die hohen Qualitätsanforderungen, die an das Programm gestellt und laufend überprüft werden. Das ist deshalb wichtig, weil die Brustkrebsfrüherkennung nur bei besonders hoher Qualität erfolgreich sein kann.

Die Qualität des Screenings hängt nicht nur von der Qualifikation des ärztlichen Personals und der radiologischen Fachkräfte ab. Entscheidend ist auch eine gut organisierte Zusammenarbeit untereinander. Regelmäßige Teambesprechungen und multidisziplinäre Konferenzen der Screening-Ärzte und -Ärztinnen sowie der radiologischen Fachkräfte sind daher vorgeschrieben.

Unsere Screening-Standorte erfüllen die hohen Anforderungskriterien und betreiben das Mammographie-Screening seit vielen Jahren.

Weitere Informationen zum Mammographie-Screening

Mit zuletzt mehr als 71.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland ist die Zahl der Brustkrebsfälle in den letzten 25 Jahren deutlich gestiegen. Kein anderes Krebsleiden hat sich in den letzten Jahren so dramatisch verbreitet. Je früher Brustkrebs diagnostiziert wird, desto größer sind die Heilungschancen. 

Brustkrebs-Screening als Früherkennungsmaßnahme

Der deutsche Bundestag hat daher die Einführung eines bundesweiten qualitätsgesicherten Mammographie-Screenings – aktuell für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren – beschlossen. Das heißt, dass aufgrund amtlicher Meldedaten alle Frauen dieser Altersgruppe alle zwei Jahre zu einer für sie kostenlosen Mammographie eingeladen werden. Das Mammographie-Screening ergänzt Tastbefunde, da noch nicht tastbare Kleinstbefunde durch die digitalen Aufnahmen sichtbar gemacht werden. Die Screening-Praxen wurden sorgfältig ausgesucht und zertifiziert. 

Strenge Qualitätsanforderungen 

Die Qualität des Programms zeigt sich u. a. durch:

  • die Vorgabe von Mindestuntersuchungszahlen für das beteiligte ärztliche Personal (5.000 Frauen jährlich)
  • eine obligatorische Doppelbefundung
  • die Trennung zwischen Diagnose (durch radiologische Fachärzt:innen) und Behandlung (durch weiterbehandelnde Fachärzt:innen z. B. für Gynäkologie, Chirurgie)
  • regelmäßige Fortbildung und Überprüfung des ärztlichen Personals durch Referenzzentren

Ablauf des Mammographie-Screenings

Für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren gehört das Mammographie-Screening zum Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. Alle zwei Jahre erhalten Frauen ab 50 eine persönliche Einladung, die Screening-Einheit in ihrer Region aufzusuchen. Die Einladung enthält einen Terminvorschlag, den Sie über Ihre zuständige Zentrale Stelle jedoch verschieben können. Optional können Sie an einem separaten Termin vor der Untersuchung ein ärztliches Aufklärungsgespräch in Anspruch nehmen. Sie erhalten im Einladungsbrief die nötigen Kontaktdaten, um Termine zu vereinbaren oder zu verschieben.

Eine Überweisung durch Hausärzt:innen oder Gynäkolog:innen ist nicht nötig und die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig sowie kostenlos.

Bei Frauen jünger als 50 und älter als 69, die keine Symptome aufweisen, ist der Nutzen eines routinemäßigen Mammographie-Screenings noch nicht geklärt. Eine Mammographie wird daher nur zur Abklärung eines auffälligen Befunds durchgeführt, wenn zum Beispiel bei einem Tastbefund eine Verhärtung feststellt wurde.

Vor der Mammographie sollten Sie auf Cremes, Deo und Puder verzichten. Die Kosmetik kann einen Film auf der Haut hinterlassen, der auf dem Röntgenbild sichtbar wird und die Auswertung erschwert.

Vor dem Röntgen werden Sie gebeten, den Oberkörper freizumachen. Zur Untersuchung stellen Sie sich dann aufrecht vor das Mammographiegerät. Die Brust wird zwischen zwei strahlenundurchlässige Plexiglasscheiben gelegt. Für das Röntgenbild wird die Brust für einige Sekunden flach zusammengedrückt – je flacher, umso aussagekräftiger wird die Aufnahme. Das kann als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden.

Extra ausgebildete Röntgenassistentinnen (mit Screeningschein) fertigen pro Brust zwei Aufnahmen an. Dabei wird einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte der Brust her geröntgt. In der Regel ist die Untersuchung nach wenigen Minuten abgeschlossen und Sie können sich zurück in den Alltag begeben.

Jede Aufnahme wird von mindestens zwei Radiolog:innen unabhängig voneinander gesichtet. Stimmen beide Befunde überein und es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt, erhalten Sie das Ergebnis und werden nach zwei Jahren erneut eingeladen. Stimmen die Befunde nicht überein, wird eine dritte Fachkraft hinzugezogen.

Der Prozess der Befundung wird durch zwei beziehungsweise drei radiologische Fachärzt:innen (Screening-Experten) durchgeführt.

Sollte bei Ihren Aufnahmen etwaige Auffälligkeiten festgestellt werden, erhalten Sie umgehend einen neuen Termin zur weiteren Abklärung. Wichtig: auch wenn der Befund auffällig sein sollte, bedeutet das noch lange nicht, dass es sich mit Sicherheit um Brustkrebs handelt.

Mammographie-Screening mit Brustimplantaten

Das Mammographie-Screening ist prinzipiell auch mit Brustimplantaten möglich. Bitte weisen Sie die extra ausgebildete Röntgenassistentin (mit Srceeningschein) vor der Untersuchung auf Ihre Implantate hin und nehmen Sie, falls vorhanden, Ihren Implantatpass oder sonstige Unterlagen mit. Manchmal lassen sich die Aufnahmen aufgrund der Implantate nur eingeschränkt beurteilen, weil das Brustgewebe in der Nähe des Implantats u. U. nicht ausreichend komprimiert werden kann. In solchen Fällen werden wir Ihnen ergänzende Untersuchungen per Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) anbieten. 

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Alternative Methoden der Brustdiagnostik

Für größtmögliche diagnostische Sicherheit können zusätzlich zur Röntgen-Mammographie in einigen Fällen weitere Untersuchungen erforderlich sein.

Beim Brustultraschall werden mit einem Schallkopf Schallwellen ins Gewebe gesendet. Je nach Gewebetyp wird eine bestimmte Menge des Schalls vom Gewebe reflektiert. Die verschiedenen Grauwerte erzeugen ein Bild, auf dem die unterschiedlichen Strukturen der Brust zu erkennen sind. Fettgewebe ist relativ dunkel, während normales Drüsen- und Bindegewebe fast weiß ist. Der Ultraschall kommt folglich ohne Röntgenstrahlen aus, hat jedoch Grenzen. Die typischen Verkalkungen bei Krebsvorstufen und sehr kleine Tumore sind mit dieser Untersuchungsmethode kaum zu erkennen. Deshalb ist der Ultraschall als alleinige Maßnahme zur Brustkrebsfrüherkennung nicht geeignet – er wird jedoch in der Abklärung ergänzend zur Mammographie eingesetzt.

Bei der Kernspintomographie (MRT) wird der Körper einem künstlich erzeugten Magnetfeld ausgesetzt. Der unterschiedliche Gehalt an Wasserstoffatomen der einzelnen Gewebearten bildet den Kontrast, durch den die Organstruktur sichtbar wird. Die MRT der Brust ist eine sehr empfindliche Methode, mit der kleine Tumoren gefunden werden können. Ein möglicher Nachteil ist, dass oft falscher Alarm ausgelöst wird, da auch gutartige Veränderungen Kontrastmittel aufnehmen können und somit in den Bildern aufleuchten. Als weitere Einschränkung ist zu nennen, dass Vorstufen von Brustkrebs mithilfe der MRT ebenfalls nicht zuverlässig gefunden werden können.

Die Tomosynthese ist ein hochmodernes diagnostisches Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs und verwendet, wie die Mammographie, Röntgenstrahlen. Im Vergleich zur herkömmlichen 2D-Mammographie entstehen bei der Tomosynthese dreidimensionale Ansichten Ihres gesamten Brustgewebes, wobei die Strahlendosen gleichbleibend sind. So können wir die Brust Schicht für Schicht beurteilen, sich überlagernde Gewebestrukturen erkennen und selbst kleinste Veränderungen besser entdecken. Die Tomosynthese ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).

Durch Selbstabtasten gefundene „Knoten“ sind häufig gutartig. Ist der ertastete Tumor hingegen bösartig, hat er oft schon gestreut. Studien haben gezeigt, dass das Selbstabtasten keine Brustkrebstodesfälle verhindert, dennoch sollten Sie sich regelmäßig abtasten und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einholen.

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Häufige Fragen zum Mammographie-Screening

Normalerweise kommen radiologische Verfahren bei einem Krankheitsverdacht zum Einsatz. Die Mammographie bildet eine Ausnahme: sie ist das einzige Röntgenverfahren, das nach der Röntgenverordnung auch bei gesunden Menschen eingesetzt werden darf. Grund: der diagnostische Nutzen der Früherkennung wird höher eingeschätzt als das mögliche Risiko einer Röntgenuntersuchung.

Sie können sich selbstverständlich auch aus eigener Initiative zum Mammographie-Screening melden. Wenden Sie sich bitte an die für Ihre Region zuständige Zentrale Stelle, um einen vorgezogenen Termin zu erhalten. Die Kontaktdaten Ihrer Zentralen Stelle können Sie unter der Nummer 030 3199851-0 erfragen.

Die kurzzeitige Kompression der Brust ist notwendig, um die Schichtdicke zu verringern. Dadurch wird das Gewebe aufgefächert, was zur Verbesserung der Bildqualität und Reduktion der Strahlendosis führt. Zusätzlich werden durch die Kompression unerwünschte Unschärfen durch Bewegungen vermieden. Bei einigen Befunden kann es notwendig sein, zusätzliche Aufnahmen anzufertigen, um den Befund deutlicher darzustellen (zum Beispiel Spotaufnahmen oder Vergrößerungsaufnahmen bei sehr kleinen Veränderungen). Das Vorgehen kann als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden. Bei zu starken Schmerzen wenden Sie sich bitte an die Radiologieassistentin.

Sollten Sie noch vor den Wechseljahren stehen, empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich in der ersten Woche nach der Periodenblutung untersuchen lassen. In der Regel ist das Brustgewebe in dieser Zeit weniger empfindlich und lässt sich besser schmerzlos komprimieren.

Der Ablauf und die Untersuchungsgeräte sind technisch gesehen gleich. Beide Untersuchungen werden mithilfe von Röntgenstrahlung vorgenommen. Der Begriff Screening wurde eingeführt, um eine Unterscheidung zur (kurativen) Mammographie zu gewährleisten. Im Screening werden aktuell Frauen zwischen 50 und 69 Jahren im Rahmen der Früherkennung untersucht, in der kurativen Mammographie Frauen aller Altersgruppen mit Symptomen oder bei einem entsprechenden Verdacht auch Männer.

Wenn Sie sich nicht untersuchen lassen möchten, werden Sie nach zwei Jahren erneut zu einem Screening-Termin eingeladen – es sei denn, Sie lehnen künftige Einladungen ab. Für Ihre Krankenversicherung hat dies keine Folgen: sollten Sie irgendwann einmal an Brustkrebs erkranken, übernimmt ihre Krankenkasse selbstverständlich die Behandlungskosten.

Die Mammographie ist zwar derzeit die beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, dennoch bietet die Untersuchung keine vollkommene Sicherheit, da unter Umständen nicht alle kleinen Tumore aufgespürt werden können. Zudem kann im Zeitraum zwischen zwei Mammographien ein Brustkrebs entstehen – Selbstbeobachtung und vor allem das regelmäßige Abtasten der Brust sind also zusätzlich wichtig.

Durch die Mammographie können bereits sehr kleine Krebsherde und sogar Krebsvorstufen frühzeitig erkannt werden, die weder eine Frau selbst noch medizinisches Fachpersonal ertasten können und die auch keine anderen Symptome hervorrufen. Die frühe Erkennung verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung. Mit der regelmäßigen Teilnahme an diesem Programm erhöhen Frauen daher ihre Aussichten auf weniger eingreifende und belastende Behandlungsmethoden und auf eine dauerhafte Heilung.

Das Mammographie-Screening dient der Früherkennung von Brustkrebs, nicht der Vorsorge. Das bedeutet: der Krebs oder seine Vorstufen werden im Frühstadium erkannt, die Mammographie kann aber nicht verhindern, dass Krebs entsteht.